Die Deutsche sind bekannterweise Weltmeister im Reisen und nochnie war es so üblich, eventuellmehrmalsimJahr in den Fliegerzusteigen und neueexotischeZielezuentdecken. ReisenmachteinfachSpaß.Allerdings
birgt der Aufenthalt in anderenKlimazonen und insbesondere in EntwicklungsländernaucheinigenichtzuunterschätzendeRisiken, von LebensmittelvergiftungenüberHitzeschlag, seltenenParasitenbiszulebensbedrohlichenInfektionskrankheiten.
ZuvielSonne
In Deutschland istes dank demgemäßigtenKlima die meisteZeitüberrechtkühl und bedeckt, keinWunder also, dassvieleUrlauber an ihremUrlaubszielimSüdenerstmalausgiebigSonnetankenwollen. Jederkennt das BildvomschneeweißenNordeuropäer, dessenwenigpigmentierte Haut Monateoder gar Jahrekeiner UV-Strahlungausgesetzt war und der sich in den heißestenMittagsstundensorglos und ungeschützt der gleißendenSonneaussetzt, um einpaarStundenspäterknallrot und dehydriert ins Hotelzimmeroderschlimmstenfalls ins Krankenhauszuflüchten.
Gerade in Nähe des Äquators und in der südlichenHemisphäre, wo die Ozonstrahlungbesondersintensivist, sollte man die Gefahr der UV-Strahlungnichtunterschätzen. EinSonnenbrandschädigtbekanntermaßen das Erbgut.Wenigerbekanntjedochist, dass intensive UV-Strahlung das Immunsystemschwächt und auch die Hirnhäutereizenkann, was zuSymptomenwieKopfschmerzen, Schwindel und Übelkeitführenkann.
Dahersollte man unbedingtdirekteSonneneinstrahlungvermeiden und sichmitSonnencreme, langerKleidung und ausreichendFlüssigkeitszufuhrvorzuintensiverStrahlung und Austrocknungschützen.
Lebensmittelvergiftung
Wegen der erhöhten und ungewohntenBakterienbelastung in vielenRegionen der Welt istesnichtunüblich, dassReisendefrüheroderspäterüberDurchfallklagen. GeradebeihohenTemperaturenvermehrensichBakterienin verdorbenenoderverunreinigtenLebensmittelnschneller und könnenVergiftungssymptomewieDurchfall, Erbrechen und Krämpfeauslösen. Dieseklingenmeist von selbstwiederab, sobald der Körpersich von den aufgenommenenGiftstoffenbefreienkonnte.Bei starker Austrocknung und BenommenheitsolltejedocheinArztaufgesuchtwerden. Der Verzehr von schlechtdurchgegartemGeflügel, FleischoderEiernkannzueinerInfektionmitSalmonellenführen, dahersollteimmer auf ausreichende Hygiene geachtetwerden und Speisenkomplettdurchgekochtoderdurchgebratensein.
Leitungswasserist in vielenLändernebenfallsnichtunbedenklich und SpeisenmitnichtabgekochtemWassersolltenvermiedenwerden. Das gilt auchfürGemüse und Obst, das auf offenenMärktengernemitWasserbespritztwird, um esfrischzuhalten.
Hepatitis
Leitungswassersowie der Genuss von MeeresfrüchtenkönnenauchzueinerInfektionmit Hepatitis-A führen. Die VirenverursacheneinigeWochennach der InfektionDurchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und Gelbsucht. In seltenenFällenverläuft die Krankheittödlich. Gegen Hepatitis A kannmiteinerImpfungvorgebeugtwerden.
Hepatitis-B und Hepatitis-C könnendurchungeschützteIntimkontakte, kosmetischeEingriffewie Tattoos und Piercing, Zahnbehandlungen, Spritzen, Infusionen, Akupunktur und gemeinsamesBenutzen von infiziertenGebrauchsgegenständenübertragenwerden.
Hepatitis-B-InfektionenwerdenwegenwenigausgeprägterSymptomehäufignichterkannt, könnenimklinischenVerlaufaberzueinerLeberzirrhose und AusbildungeinesLeberkarzinomsführen. DieImpfunggegen Hepatitis-B gehört in Deutschland zu den schonimSäuglingsalterempfohlenenImpfungen.
Eine Hepatitis-C-InfektionkannschlimmstenfallsebenfallszueinerLeberzirrhose und Leberkarzinomführen und gegen den ErregeristbisherkeinevorbeugendeImpfungvorhanden. Die Prävalenz von Hepatitis-C beträgt in Hochrisikogebieten in Asien, Afrika und Südamerikaetwa 5% und erreichtalarmierende 48% in der Mongolei.
Dengue-Fieber
Das gefürchtete Dengue-FieberisteineViruserkrankung und wird von der Aedes-Mücke, der sogenanntenAsiatischenTigermückeübertragen. Das Dengue-Fieber hat sich in über 100 Ländernmittropischem und subtropischemKlimaausgebreitet und wirddortzueinemwachsenden Problem. Der Verlauf der Krankheitistsehrschmerzhaft und kann in seltenenFällentödlichenden. SiebeginntmithohemFieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, typischerweiseauchAugenschmerzen und Rückenschmerzen.VieleErkranktebekommennacheinbiszweiTagenaucheinenHautausschlag, der nachwenigenTagenwiederverschwindet.
Die Besonderheit des Dengue-Fiebersbestehtdarin, dasseszweiverschiedeneVirusartengibt, die dieKrankheitauslösen. NacheinererstenAnsteckungbestehteineImmunitätgegeneine der beidenVirusarten.Sollte man sichaberdanachmitdemzweiten Virus anstecken, wirdeine oft fatale Immunreaktionausgelöst, beiwelcher das Immunsystem das neue Virus nichterkennt und bekämpft. DieseschwerenVerlaufsformenwerdenals Dengue-hämorrhagischesFieber (DHF) und Dengue-Schock-Syndrom (DSS) bezeichnet und enden oft tödlich.
Malaria
Malaria wirdebenfallsdurchMückenübertragen, in fast allenFällendurch die Anopheles-Mücke.Allerdingserfolgtbei Malaria die ErkrankungdurcheineAnsteckungmiteinzelligenParasiten, den sogenanntenPlasmodien.Das Risiko der Ansteckungbesteht in über 100 Ländern und ist in Afrikasüdlich der Sahara besondersgroß. Die Symptome von Malaria ähnelnanfangseiner Grippe odereinemMagen-Darm-Infekt und die ErkrankungkannimAnfangsstadiumrecht gut behandeltwerden. SchwereFormen der Malaria könnenallerdingszuKreislaufkollaps, SchockoderLungenödemenführen und tödlichenden. Die besteVorbeugungist der SchutzvorMückenstichendurchlangeKleidung, Moskitonetze und Mückenspray. Wer in besondersgefährdeteGebietereist, kannaucheinemedikamentöseMalariaprophylaxedurchführen.
Gelbfieber
EineweiteregefährlicheErkrankung, die deutlichmacht, warum der SchutzvorMückenstichen auf Reisen so unverzichtbarist. GelbfieberwirddurchebenfallsdurchMücken der Aedis-Gattungübertragen, die gleicheMückenart, die auch das Dengue-Fieberübertragenkann. GelbfiebertrittimtropischenAfrika und Südamerika auf und tötetjährlichetwa 30 000 Menschen. In den meistenFällenverläuft die Erkrankung mild mitgrippeähnlichenSymptomen, in etwa 15% der Fälleverläuft das GelbfieberschwermitOrganversagen und innerenBlutungen. GelbfieberkannmiteinerImpfungvorgebeugtwerden.
Parasiten
NebenParasitenwieFlöhen, LäusenoderBettwanzen, die sich in der Regel sofortdurchJuckenbemerkbarmachen, lauern in vielenGebietennochvielheimtückischere “Untermieter”.
EinunsichtbarwinzigesÜbelistGiardia lamblia, einEinzeller, der oft überfäkalverunreinigtesWasserübertragenwird. EineAnsteckungführtzuVerdauungsbeschwerden und oft einemBlähbauch und sollteunbedingtbehandeltwerden.
EineweiteredurchMückenübertrageneparasitäreErkrankungist die Leishmaniose, die in den Tropen, Subtropen und auch in Südeuropavorkommt. Sieäußertsichdurchjuckende, roteHautknoten, GeschwürebishinzuGewichtsverlust, Fieber und dem Befall innererOrgane, sodasssichMilz und Lebervergrößern.
In Mittel- und Südamerikabesteht die Gefahr der Ansteckungmit der OnchozerkoseoderFlussblindheit. DieseErkrankungwirddurcheinenparasitärenFadenwurmausgelöst, der beim Baden in fließendenGewässernbetroffenerRegionendurchMückenlarvenübertragenwird. Der WurmverursachtnochJahrenach der AnsteckungjuckendeKnotenunter der Haut und die Giftstoffe des sichvermehrendenWurmesschädigen die Haut und die Augen des Infizierten oft so stark, dassdiesererblindet.
Die durchRaubwanzenübertrageneChagas-Krankheitlauertebenfalls in Mittel- und Südamerika. SiewirddurcheinzelligeParasiten, die sogenanntenTrypanosomenverursacht und äußertsichdurchFieber, Atemnot und Bauchschmerzen und kannbesondersbeiKindernzuschwerenKomplikationenführen. SiesolltebeiVerdachtfrühzeitigbehandeltwerden.
DurchWurmlarven in langsamfließendenGewässerntropischerGebietekann das alsBilharzioseoderSchistosomiasisbekannteSchneckenfieberübertragenwerden. Saugwürmerlarvenbohrensichdabeidurchdie Haut des Wirtes und wandern in die Venen des Dünn- und Dickdarmssowie in dieHarnblase. Die Erkrankungkanndurchein Anti-Wurmmittelbehandeltwerden.